Gott läßt sich finden
 

Nun denn: Wie bin ich Christ geworden ?

Du möchtest also gerne mehr wissen.   Am besten, ich beschränke mich nicht nur auf ein kurzes Schlaglicht aus meinem Leben, sondern erzähle Dir noch etwas zu meinem Hintergrund:
 
 
  • Von Anfang an - meine Vorgeschichte

  • Der Anfang ist ziemlich alltäglich: Ein kleines Kind, Eltern, Taufpaten, ein Pfarrer, einige Tropfen Wasser. Wie viele Menschen bin ich auf diesem Weg in die evangelische Kirche gelangt. Selbst mitbekommen habe ich von dem ganzen Geschehen nichts, und - zu Hause ziemlich religionsneutral aufgewachsen - spielte das Thema Gott für mich nie eine große Rolle.

    Auch der Religionsunterricht und später der Konfirmandenunterricht konnten daran nichts ändern.  Einige wenige Male hat es mich in den Gottesdienst verschlagen.  Doch die Kirche war fast leer, die Gottesdienste haben mich nicht ansprechen können.  Kein Wunder, daß das Thema "Kirche" für mich mit der - zugegeben feierlichen - Konfirmation erst mal abgehandelt war.  Nicht, weil ich die Kirche abgelehnt hätte, das nicht.  Aber es gab auch nichts, was sie mir zu sagen hatte, was für mein Leben irgendeine Bedeutung gehabt hätte.

    Dafür habe ich gelernt, ein "Glaubensbekenntnis" auswendig aufzusagen, an das ich zu diesem Zeitpunkt selbst nicht glaubte...
     
     

  • Wendepunkt - wie sich für mich alles änderte

  • Ganz einfach: Ich habe einen Kompaktkurs "Christ werden im Urlaub" besucht. :-)

    Nein, im Ernst:  Die Wende kam bei mir tatsächlich im Urlaub.  Ein Christ, dem meine Familie dort begegnet ist, hatte die gute Idee, uns allen einige evangelistische Bücher und jedem eine kleine Gideon-Bibel zu schenken.  An einem Abend hatte ich nichts besseres zu tun und dachte mir, vielleicht schaue ich mal in eines dieser Bücher hinein.

    Es wurde ein unerwartet spannender Abend.

    Zum ersten Mal in meinem Leben wurde ich ernsthaft vor die Möglichkeit gestellt, daß es einen Gott geben könnte und daß er vielleicht sogar an mir interessiert ist.  Dieser Gedanke war bisher leider noch nicht an mich herangetreten.  Zunehmend wurde mir klar, worum es beim christlichen Glauben tatsächlich geht:   Nicht darum, irgendwann mal getauft worden zu sein. Nicht darum, Mitglied einer Kirche zu sein, wie man auch Mitglied in einem Verein sein kann. Nicht Gottesdienste abzusitzen. Nicht sich an ein starres Korsett aus Vorschriften und Regeln zu halten.

    Sondern eine persönliche Beziehung zu dem lebendigen Gott zu haben.

    Während des Lesens machte ich dann eine für mich ganz neue Erfahrung: Die ganze Sache wurde nämlich auf einmal sehr persönlich.   Immer mehr trafen die Sätze mich bis in meine innere Persönlichkeit hinein.  Es war, als wenn jeder Satz mich ansprechen und zu mir sagen würde, Frank, damit meine ich Dich!

    Heute weiß ich, daß Gott durch seinen Heiligen Geist Menschen in dieser Weise ansprechen kann.  Damals jedoch wußte ich davon absolut nichts. Am Ende des Buches wurden mehrere Haltungen genannt, die man gegenüber Gott einnehmen kann, symbolisiert an einem Haus:


    Haltung 1: Gott steht draußen vor der Tür, die Rolläden sind heruntergeklappt. Das ist ein Mensch, der sagt, es gebe keinen Gott.

    Haltung 2: Die Rolläden sind etwas nach oben gezogen, Gott steht immer noch vor der Tür. Das ist ein Mensch, der zwar an Gott glaubt (vielleicht an ein "höheres Wesen" oder ein "ordnendes Prinzip"), aber keine Beziehung zu ihm hat. Sich bestenfalls im akuten Notfall sich mal an ihn wendet ("Jetzt hilft nur noch beten"), aber ihn auch genauso schnell wieder vergißt.

    Haltung 3: Die Haustür ist zwar offen, aber viele Räume sind verschlossen. Das ist ein Mensch, der Gott zwar in einen kleinen Teil seines Lebens eingelassen hat, aber keine ganze Sache mit ihm gemacht hat, der versucht, aus eigener Kraft als Christ zu leben und dabei ein Leben aus Kampf und Kompromissen führt.

    Haltung 4: Die Haustür ist offen und alle Räume im Haus sind es auch. Das ist ein Mensch, der ganze Sache mit Gott gemacht hat und ihn in alle Räume seines Lebens einläßt. Und das ist auch, was mit Christsein gemeint ist: Sein Leben Gott anzuvertrauen, nicht mehr selbst das Maß aller Dinge zu sein, sondern Gott an die erste Stelle zu setzen.

    Einerseits wußte ich von ganzem Herzen, daß es gut und richtig war, diese Entscheidung zu treffen, andererseits merkte ich auch den Widerstreit, mein Leben in Gottes Hand legen zu sollen. Nach einer innerlichen Auseinandersetzung habe in noch an diesem Abend die Entscheidung getroffen, die ich heute als die wichtigste Entscheidung in meinem Leben bezeichne:

    Ich habe - eigentlich zum ersten Mal in meinem Leben - gebetet. Daß ich Gott kennenlernen möchte, daß ich für mich annehmen möchte, daß Jesus für meine Schuld am Kreuz gestorben ist, daß ich mein Leben Gott anvertraue. Während ich betete, hatte ich den starken Eindruck, daß ich nicht etwa vor die Wand rede, sondern daß jemand jedes Wort hört und ernstnimmt. Als ich mit meinem Gebet fertig war, geschah noch etwas, was ich vorher noch nie erlebt habe: Ich wurde mit einer strahlenden, übersprudelnden Freude erfüllt, für die ich keinen Vergleich kenne. Ich wußte, daß mein Gebet angekommen und angenommen war, und daß ich ein Kind Gottes geworden bin.

    Das alles liegt nun 18 Jahre zurück. Jahre, in denen ich erlebt habe, wie sich mein Leben geändert hat, auf ganz andere Füße gestellt worden ist. Wie mein Leben eine neue Perspektive bekommen hat und immer noch bekommt. Jahre, in denen ich Erfahrungen mit Gott machen konnte, und viele wertvolle Begegnungen mit anderen Christen hatte.

    Ich würde diese Entscheidung heute nicht anders treffen und möchte keinen Tag mehr ohne Gott erleben !
     


    Vielen Dank dafür, daß Du Dir die Zeit genommen hast, meine Geschichte zu lesen. Wenn Du Fragen dazu hast, kannst Du mir gerne eine Mail schicken !