Christus hat noch schlicht davon gesprochen, daß wir nicht zwei Herren dienen können, Gott und dem Mammon.  Zweifellos gibt es eine Unmenge an Aspekten, die man zum Thema Christsein und Geld behandeln könnte, gerade in unserer heutigen Zeit.

In diesem Artikel möchte ich mich jedoch auf die Frage beschränken, ob es Gottes Wille für Christen ist, den zehnten Teil ihres Einkommens für das Reich Gottes zu geben. Auch darüber ist schon viel geschrieben worden.  Manchmal wird es auch einfach vorausgesetzt und man kommt gleich zu den Detailfragen:  Vom Brutto- oder vom Nettoeinkommen?  Was ist mit Zinseinkommen?  Oder mit Steuerrückerstattungen?  Oder mit Lottogewin...ach nee, das soll ein Christ ja nicht. ;-))

Ich möchte mal eine Stufe vorher ansetzen und mich aus biblischer Sicht damit auseinandersetzen.
 

Der Zehnte im Neuen Testament

kommt dort gar nicht vor.   Jesus lehrt nicht, daß wir "den Zehnten" geben sollen.  Auch in der Apostelgeschiche wird uns das nicht als Maßstab für Christen vorgelegt.  In den Briefen, die sich ja an die ersten christlichen Gemeinden richten, ebensowenig. Insbesondere auch kein Wort an die heidenchristlichen Gemeinden, die ja mit dem Alten Testament und seinen Satzungen nicht vertraut waren.  Keine einzige Bibelstelle des Neuen Testaments erwähnt es als Gebot Gottes, den Zehnten zu geben.

Jesus scheint es mehr um die Motive der Menschen zu gehen.  Wenn jemand gibt, um Ansehen bei den Menschen zu erlangen, so hat er damit seinen Lohn schon empfangen.  Richtig ist es, so zu geben, daß "die Rechte nicht weiß, was die Linke tut" - also im Verborgenen zu wirken.  Gott weiß, was wir tun, auch wenn niemand sonst es gesehen hat.

Der Zehnte im Alten Testament

Es handelt sich also um einen Sachverhalt, der aus dem Alten Testament überliefert ist.  Betrachten wir einige Textpassagen, die den Zehnten zum Inhalt haben.